Augen-/Gesichtsschutz
Abhängig von der Gefährdung müssen Tragkörper ausreichende mechanische Festigkeit und Beständigkeit gegen Temperatureinwirkung und Chemikalien haben.
Folgende Arten von Augen-/Gesichtsschutz werden unterschieden:
- Schutzbrillen sollen die Augen vor schädlichen Einflüssen wie starkem Licht, Chemikalien, Staub, Splittern oder Wettereinflüssen schützen. Sie finden daher vorwiegend im Arbeits- sowie im Sportumfeld Verwendung. Schutzbrillen aus beiden Bereichen sind prinzipiell wie optische Brillen aufgebaut und bestehen somit aus zwei Bügeln sowie den Gläsern vor den Augen.
- Gestellbrillen sind Schutzbrillen, die mit Ohrbügeln oder mit Traghilfen für die Befestigung am Schutzhelm ausgerüstet sein können. Für den seitlichen Schutz sind sie mit Seitenschutzkörben oder Seitenschutzplatten versehen. Sie können außerdem durch geeigneten Aufbau den Augenraum gegen Gefahren von oben schützen. Korbbrillen sind Schutzbrillen, bei denen der Tragkörper korbartig ausgebildet ist und aus weichem, elastischem Material besteht, sodass der Brillenkorb den Augenraum umschließt und sich am Gesicht anschmiegt.
- Korrektionsschutzbrillen sind eine Kombination aus Schutz- und Korrektionsbrille. Sie vereinen den Ausgleich einer optischen Fehlsichtigkeit mit dem Schutz des Auges vor mechanischen, chemischen oder optischen Einflüssen. Bei entsprechendem Gefahrenpotenzial im Arbeitsalltag wird der Einsatz in der Praxis verbindlich vorgeschrieben.
- Schutzschilde sind persönliche Schutzausrüstungen, die Gesicht und Teile des Halses schützen.
Sie werden mit der Hand gehalten. (Bsp. Schweißerschutzschild) - Schutzschirme/Visiere bestehen aus Traghilfe und Sicherheitssichtscheibe, die Gesicht und je nach Länge und Erweiterungsteilen, z.B. Schürzen, auch Teile des Halses schützen. Sie werden am Schutzhelm oder mit Traghilfen direkt am Kopf getragen. Die Sichtscheiben können an den Traghilfen starr, leicht auswechselbar oder hochklappbar befestigt sein. Schutzschirme können aus durchsichtigem Material, z.B. Kunststoff, Drahtgewebe,undurchsichtigem Material z.B. Leder oder Textilien mit flammhemmender Ausrüstung oder einer Oberflächenbeschichtung gegen Strahlungswärme gefertigt sein.
- Schutzhauben schützen Kopf und Hals sowie je nach Ausführung auch die oberen Schulterpartien. Sie werden direkt am Kopf oder über dem Schutzhelm getragen. Schutzhauben bestehen in der Regel aus undurchsichtigem Material, z.B. Textilien mit Imprägnierung oder Beschichtung, und sind mit einem Fenster für Sichtscheiben mit oder ohne Filterwirkung ausgestattet.
Weitere Informationen:
- DGUV Regel 112-192 Benutzung von Augen- und Gesichtsschutz
- DGUV Information 203-042 Laserschutz- und Laserjustierbrilllen
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Handschutz
Der Hanschuh ist ein Kleidungsstück, das die Hand ganz oder teilweise bedeckt, hauptsächlich zum Schutz, einerseits der Hand des Trägers vor schädlichen Umwelteinflüssen, andererseits der Umwelt vor schädlichen Einflüssen durch die Hand. Zu unterscheiden sind dabei der thermische, der mechanische, der chemische und der Infektionsschutz. Daneben war der Handschuh zu verschiedenen Zeiten ein Modeartikel oder hatte symbolische Bedeutung, z. B. als Pontifikalhandschuh oder Fehdehandschuh.
Unterscheidung nach Zweck:
- Thermischer Schutz
Wollhandschuh: Aus Wolle gestrickte oder gefütterte Handschuhe halten in kalten Regionen bzw. Jahreszeiten die Hände des Trägers warm. Ursprünglich wurden wärmende Handschuhe aus Leder gefertigt und mit Wolle gefüttert. Heute werden sowohl für das Obermaterial wie für das Futter häufig Kunstfasern verwendet.
Fäustlinge schützen im Allgemeinen besser vor Kälte als Fingerhandschuhe. Durch ihre geringere Oberfläche bieten sie der Kälte eine kleinere Angriffsfläche, außerdem ist der isolierende Luftraum im Handschuh größer und die Finger können sich gegenseitig wärmen.
Genauso werden Handschuhe zum Schutz vor Hitze eingesetzt, zum Beispiel Handschuhe für Feuerwehrleute. Diese bestehen häufig aus Materialien wie Nomex oder Kevlar. - Mechanischer Schutz
Handschuhe für mechanischen Schutz sollen Verletzungen wie Blasen, Schwielen, Abschürfungen und Schnitte vermeiden. Diese Handschuhe sind meist Fingerhandschuhe, um die unabhängige Beweglichkeit der einzelnen Finger bei der Arbeit zu gewährleisten. Im professionellen Bereich kommt als Basismaterial meist Leder, häufig auch Aramide, (Kevlar oder Twaron) oder Mischungen mit Stahlfasern zum Einsatz. - Chemischer Schutz
Handschuhe dieser Gruppe sollen eine für Chemikalien undurchlässige Schranke bilden, aber den Fingern größtmögliche Bewegungsfreiheit bieten. Sie bestehen aus Nitrilkautschuk, Neopren, Chloropren, Polyvinylchlorid oder Polyvinylalkohol.
Umgekehrt schützen Handschuhe Gegenstände vor Fingerabdrücken oder den korrosiven Ausscheidungen der Haut. - Infektionsschutz
Diese Handschuhe sollen dem Träger bzw. dessen Umwelt größtmöglichen Schutz vor Keimen bieten und die Beweglichkeit und den Tastsinn möglichst wenig beeinträchtigen. Diese Einmalhandschuhe gibt es steril paarweise abgepackt und unsteril in Großpackungen. Sie bestehen meist aus möglichst dünnem Gummi oder Nitril.
Weitere Informationen:
- DGUV Regel 112-195 Benutzung von Schutzhandschuhen (wird derzeit überarbeitet)
- DGUV Regel 112-995 Benutzung von Schutzhandschuhen (wird derzeit überarbeitet)
- DGUV Information 212-007 Chemikalienschutzhandschuhe
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Fußschutz
Fußschutz zählt zu den persönlichen Schutzausrüstungen, die dazu bestimmt sind, Füße gegen äußere, schädigende Einwirkungen zu schützen und einen Schutz vor dem Ausrutschen zu bieten.
Zum Fußschutz zählen z.B. Sicherheitsschuhe (Sicherheitsschuhe mit Schutz gegen Kettensägenschnitte, Feuerwehrstiefel, Schuhe zum Schutz gegen Chemikalien und Ähnliches), Schutzschuhe, Berufsschuhe, Gamaschen und Überschuhe.
- Sicherheitsschuhe sind Schuhe, die die sicherheitstechnischen Anforderungen erfüllen; sie sind mit Zehenkappe für hohe Belastungen, deren Schutzwirkung mit einer Prüfenergie von 200 J bzw. mit einer Druckkraft von 15 kN geprüft wurden (Kurzbezeichnung S) ausgestattet.
- Schutzschuhe sind Schuhe, die die sicherheitstechnischen Anforderungen erfüllen; sie sind mit Zehenkappe für mittlere Belastungen, deren Schutzwirkung mit einer Prüfenergie von 100 J bzw. mit einer Druckkraft von 10 kN geprüft wurden (Kurzbezeichnung P) ausgestattet.
- Berufsschuhe sind Schuhe, die mit mindestens einem schützenden Bestandteil (siehe Tabelle 6) ausgestattet sind, jedoch keine Zehenkappen haben müssen (Kurzbezeichnung O).
Weitere Informationen:
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Gehörschutz
Als Gehörschutz werden alle Arten von Schutzeinrichtungen bzw. Schutzausrüstung bezeichnet, die das Gehör vor Schaden, hauptsächlich vor zu lauten Geräuschen, schützen.
Einsatzgebiete
In einer Umgebung mit hohem Schallpegel, wie bei der Arbeit in der Nähe von lauten Maschinen (Flughafen, Straßenbau, Industriemaschinen, etc.) ist das Tragen eines Gehörschutzes am Arbeitsplatz seit Februar 2006 ab 85 dB(A) vorgeschrieben. Ferner wird auch gefordert, dass von seiten des Arbeitgebers ab 80 dB(A) geeigneter Gehörschutz zur Verfügung steht.
Bewertung des Dämmwertes eines Gehörschutzes
Der nach einer Prüfnorm für den Arbeitsschutz zugelassene Gehörschutz wird immer mit Angaben zu seinem Dämmverhalten (HML-Werte) in den Markt gebracht. Zum vereinfachten Vergleich verschiedener Produkte ist u. a. ein SNR-Wert angegeben. Dieser gemittelte Dämmwert über den relevanten Frequenzbereich erlaubt allerdings nur eine Orientierung. Zustand und Verwendung eines Gehörschutzes haben entscheidenden Einfluss auf dessen Wirkung im Einsatzfall.
In der Praxis wird im Vergleich bereits aus Sicherheitsgründen ein Abzug von diesem SNR-Wert gemacht. Dieser bet
- Stöpsel 9 dB(A)
- Kapseln 5 dB(A)
- Otoplastiken 3 dB(A)
Gehörschutzarten
Kapselgehörschutz
Bei kurzzeitigem Gebrauch (z. B. im Gebäudebau) verwendet man meistens einen Kapselgehörschutz. Dabei handelt es sich um geschlossene kopfhörerähnliche, ohrumschließende Kapseln, die leicht und jederzeit angelegt und wieder abgenommen werden können. Das Ohr wird bei derartiger Ausrüstung komplett von einer Hartkunststoffschale umschlossen, die an der Berührungsstelle gepolstert und ansonsten mit schalldämmendem und polsterndem Schaumstoff ausgekleidet ist.
Vorgefertigte Gehörschutzstöpsel
Vorgefertigte Gehörschutzstöpsel werden auch als Ohrenstöpsel oder Ohrstöpsel bezeichnet. Umgangssprachlich werden sie oft einfach mit dem Herstellernamen des weit verbreiteten Produkts „Ohropax“ bezeichnet.
unterschieden werden:
- vor Gebrauch zu formende Gehörschutzstöpsel zum einmaligen Gebrauch,
- fertig geformte Gehörschutzstöpsel zum einmaligen Gebrauch und
- fertig geformte Gehörschutzstöpsel zum mehrmaligen Gebrauch
Individuell angefertigte Gehörschutz-Otoplastiken
Anstatt bei häufigem Gebrauch eines Gehörschutzes ständig neue Stöpsel nachzukaufen, ist es möglich, sich bei einem Hörgeräteakustiker einen individuellen Gehörschutz anfertigen zu lassen. Hierfür nimmt der Hörgeräteakustiker eine Abformung des äußeren Gehörganges und eines Teils der Ohrmuschel, um daraus ein Maßohrstück anzufertigen. Je nachdem für welche Ansprüche der Gehörschutz genutzt werden soll, wird man vom Hörgeräteakustiker beraten, um ein optimales Ergebnis zu erreichen.
Als Materialien für Otoplastiken können verwendet werden:
- Acryl: harter Kunststoff - leicht zu reinigen - nahezu unbegrenzte Lebensdauer
- Silikon: weicher Kunststoff - leicht zu reinigen - lange Lebensdauer - sehr angenehm zu tragen, weil sich die Otoplastik den Bewegungen des Gehörganges anpasst (Sprechen/Lachen/Kaubewegungen).
- Fotoplast: harter Kunststoff - qualitativ höherwertiges Material als Acryl, da es weniger Restmonomere enthält und die Schrumpfungsrate niedriger ist. Fotoplast härtet nur unter UV-Licht aus.
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Atemschutz